Die Eingemeindung nach Bayreuth 1939


Die folgenden Texte und die Abbildung wurden aus dem Amtsblatt der Stadt Bayreuth übernommen (Sonderdruck vom 1. April 1989 zum 50jährigen Jubiläum der Eingemeindungen von 1939). Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Amts für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtkommunikation der Stadt Bayreuth.


Ganz freiwillig ging sie nicht über die Bühne: die große Gebietsreform zwischen der Stadt Bayreuth und ihren Nachbargemein- den am 1. April 1939. Doch auch wenn die Methode aus heutiger rechtsstaatlicher Sicht fragwürdig erscheint - das Ergebnis war für die Stadtentwicklung und für die Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg ungemein bedeutsam.

Das Stadtgebiet wurde durch die Eingemeindungen von 1939 um fast die Hälfte größer und Bayreuth hatte 2200 Einwohner mehr.  (gelb: Gemeindegrenze von St. Johannis, blau: alle neu hinzugekommen Gebiete - mit Klick vergrößern).

Innerhalb weniger Monate hatte der damalige Oberbürgermeister Dr. Fritz Kempfler im NS-Staat die Veränderungen durchgeboxt. Zur Vernunft kam der politische Druck der "Gauhauptstadt", und einen Tag vor Weihnachten 1938 unterschrieb der "Reichsstatthalter" für Bayern, General von Epp, die Eingemeindungsverfügung, die wenige Tage später der Öffentlichkeit bekannt gegeben wurde.

 

Am 1. April 1939 wurde die neue Grenzziehung mit einer Sondersitzung des Stadtrats, mit der Enthüllung eines neuen Grenzsteines in Meyernberg und einem kurzen Festakt in St. Johannis offiziell vollzogen. Die Stadt versprach den Neubürgern, sie zu zufriedenen Bayreuthern zu machen...


Es spricht wohl auch für die sachliche Berechtigung der damaligen Entscheidung, dass sie der kritischen Überprüfung in den Nachkriegsjahren standhalten konnte, auch wenn vorübergehend ernsthaft über eine Teilrevision der Eingemeindungen diskutiert wurde.

 

Letztlich haben alle Beteiligten von der Lösung profitiert. Bayreuth ist inzwischen längst über die damals gezogenen neuen Stadtgrenzen hinausgewachsen, weitere Stadtteile kamen hinzu: 1972 Laineck und Oberkonnersreuth, 1976 Thiergarten, Oberpreuschwitz, Aichig und Seulbitz und schließlich als "Nachzügler" im Jahr 1978 Wolfsbach. B. M.